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Mittwoch, 10. Februar 2016

Akquisitionen im globalen Wettbewerb: Politik oder Wirtschaft?

Die geplante Akquisition von Syngenta durch  ChemChina führt uns vor Augen, dass bei dieser potenziellen Übernahme ganz andere Mechanismen spielen,  als bei Unternehmungsakquisitionen in einem marktwirtschaftlichen System sonst üblich sind. Dort bieten bisherige Eigentümer ihre Aktien auf einem ‚Markt für Unternehmungen‘ an, und die Interessenten (z.B. Konkurrenten oder andere Investoren) unterbreiten ihre Angebote basierend auf ihren ökonomischen Erwartungen und Überlegungen. Auf diesem Hintergrund hat sich ein zeitgemässes Verständnis von Akquisitionen entwickelt, das die Nutzen und Risiken aller beteiligten und betroffenen Stakeholder ins Zentrum stellt (vgl. Sachs & Rühli 2011).

Mittwoch, 4. März 2015

Je mehr Markt, desto effizienter?


Vor einem Jahr musste der britische Privatspital-Konzern Circle ein zuvor privatisiertes Spital an den nationalen Gesundheitsdienst zurückgeben. Die Manager hatten es nicht geschafft, die Gewinnerwartungen der Shareholder zu erfüllen und gleichzeitig eine akzeptable medizinische Qualität sicherzustellen. Fälle wie dieser halten die Diskussion um Markt und Staat im Gesundheitswesen am Laufen, obwohl man in der Schweiz den Eindruck bekommen kann, die Frage sei längst entschieden: Mehr Wettbewerb fördere Qualität und Wirtschaftlichkeit, lassen sich die Gesundheitsökonomen (fast) unisono vernehmen. Doch die Gesundheitsversorgung ist kein Supermarkt. Hier gelten andere Regeln als in der übrigen Wirtschaft, und es ist alles andere als eindeutig, wie viel Markt und wie viel Staat für die Spitäler gut ist.

Freitag, 31. Oktober 2014

Im Bett mit dem Kapitalismus

Unter diesem Titel ist im heutigen Tages Anzeiger (29.10.2014, Seite 21) ein faszinierender Artikel erschienen, der zeigt, wie das kapitalistische bzw. marktliche Denken künftig ganz neue Bereiche unseres Lebens erfassen könnte.

Zum Beispiel könnten künftig unsere Wohnungen (eben auch das Bett!) im Sinne einer Shared Economy viel systematischer genutzt werden, indem wir sie bei unserer Abwesenheit tagsüber oder während unseren Ferien und Geschäftsreisen an andere vermieten. Heute geschieht das ja schon beispielsweise bei Parkplätzen. Die Vermittlung würde über Marktmechanismen geschehen.

Oder die  Daten, welche mit unserer Person verbunden sind, liessen sich besser als bisher vermarkten. Für eine Autoversicherung wäre es wertvoll zu wissen, wie unser Verhalten beim Autofahren genau ist. Individuelle Daten könnten viel systematischer als bisher auf eigens dafür geschaffenen Märkten an Interessenten verkauft werden.
Schliesslich könnte die Zeit, während welcher wir Konsument sind oder produktive Leistungen erbringen, auch auf die Schlafphase ausgedehnt werden. Offenbar gibt es Menschen, die schon heute während der Nacht, d.h. während der Ruhephase zwei-bis dreimal ihr Mail konsultieren.

Was für Chancen, was für Risiken!!!

Aber auch bei dieser Form des totalen Markt-Kapitalismus müssen wir die Frage stellen: "Und wo bleibt der Mensch und die menschliche Gemeinschaft?" Und vielleicht müsste man, bevor man sich solchen Marktmechanismen hingibt, noch das Buch M.J. Sandel „Was man für Geld nicht kaufen kann“ (deutsche Version erschienen im Ullstein Verlag Berlin, 2012) lesen.

Hier geht’s zum Artikel im Tagesanzeiger.