Vor einem Jahr musste der britische
Privatspital-Konzern Circle ein zuvor privatisiertes Spital an den nationalen
Gesundheitsdienst zurückgeben. Die Manager hatten es nicht geschafft, die
Gewinnerwartungen der Shareholder zu erfüllen und gleichzeitig eine akzeptable medizinische
Qualität sicherzustellen. Fälle wie dieser halten die Diskussion um Markt und
Staat im Gesundheitswesen am Laufen, obwohl man in der Schweiz den Eindruck bekommen
kann, die Frage sei längst entschieden: Mehr Wettbewerb fördere Qualität und
Wirtschaftlichkeit, lassen sich die Gesundheitsökonomen (fast) unisono
vernehmen. Doch die Gesundheitsversorgung ist kein Supermarkt. Hier gelten
andere Regeln als in der übrigen Wirtschaft, und es ist alles andere als
eindeutig, wie viel Markt und wie viel Staat für die Spitäler gut ist.