Donnerstag, 18. Dezember 2014
Mittwoch, 26. November 2014
Wer verantwortet die Unternehmungskultur der Banken?
Die grosse Bedeutung einer Unternehmungskultur für das Handeln des Managements und der Mitarbeitenden wie auch für den Erfolg von Organisationen aller Art ist aufgrund der umfangreichen Forschung der letzten 30 Jahre (1) kaum noch umstritten. Seither nimmt die Unternehmungskultur neben der Entwicklung und Umsetzung der Strategie und der Ausgestaltung der Corporate Governance einen prominenten Platz in der Managementliteratur ein.
Gerade in der heutigen Zeit des vielfältigen Wandels sind jedoch neue, wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse im Bereich der Unternehmungskultur wieder sehr notwendig, da in der Gesellschaft ethisches Verhalten von Unternehmungen immer häufiger thematisiert wird.
Gerade in der heutigen Zeit des vielfältigen Wandels sind jedoch neue, wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse im Bereich der Unternehmungskultur wieder sehr notwendig, da in der Gesellschaft ethisches Verhalten von Unternehmungen immer häufiger thematisiert wird.
Mittwoch, 19. November 2014
„Social Freezing“ bezahlt von Firmen: Nebenwirkungen im privaten Bereich
Für Frauen um
die 35, die einen starken Kinderwunsch haben, denen aber bislang der passende
Partner fehlte, kann „social freezing“, also das Einfrieren von Eizellen zwecks
Fruchtbarkeitsverlängerung, einen individuell gewollten Zeitgewinn bringen.
Unabhängig, ob man diese neuere Methode der Reproduktionsmedizin befürwortet
oder nicht, handelt es sich hierbei primär um einen individuellen, privaten
Entscheid.
Problematischer
wird es aber, wenn Unternehmen beginnen, die Kosten für das Einfrieren von
Eizellen ihrer Arbeitnehmerinnen zu übernehmen. Denn dadurch greifen sie elementar in einen grundsätzlich privaten Bereich ein. In den Medien
wird viel darüber berichtet, dass Facebook und Apple neben anderen nun auch
diese Kosten im Bereich der Familienplanung bezahlen.
Freitag, 14. November 2014
Der Fachkräftemangel, die Wirtschaft und der Mensch
Gestern war ich an der Tagung zum Thema „Arbeit im Lebensverlauf“. Ein Tag lang sprachen Personen aus der Perspektive der Arbeitnehmer, Arbeitgeber, der Politik und der Wissenschaft miteinander über den Fachkräftemangel in der Schweiz, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und über das „Potenzial“ älterer Arbeitnehmer. Ich möchte hier im Anschluss die spannendsten Punkte der gestrigen Veranstaltung zusammenfassen.
Der Fachkräftemangel ist seit der Annahme der Volksinitiative „Gegen Masseneinwanderung“ vom 9. Februar ein von allen politischen Lagern anerkanntes Problem. Die Ironie der Geschichte ist, dass nun alle Parteien nach Lösungen zur Ausschöpfung des gesamten (inländischen) Arbeitspotentials rufen. Dies betrifft insbesondere die Frauenförderung und die Förderung älterer Arbeitnehmenden. Nun muss schnell gehandelt werden, die Instrumentarien wirken schliesslich nicht von heute auf morgen! Am besten fangen wir heute damit an:
Der Fachkräftemangel ist seit der Annahme der Volksinitiative „Gegen Masseneinwanderung“ vom 9. Februar ein von allen politischen Lagern anerkanntes Problem. Die Ironie der Geschichte ist, dass nun alle Parteien nach Lösungen zur Ausschöpfung des gesamten (inländischen) Arbeitspotentials rufen. Dies betrifft insbesondere die Frauenförderung und die Förderung älterer Arbeitnehmenden. Nun muss schnell gehandelt werden, die Instrumentarien wirken schliesslich nicht von heute auf morgen! Am besten fangen wir heute damit an:
Mittwoch, 5. November 2014
Praktische Tips für das bewusste Konsumieren
Oft beschäftigen wir uns in diesem Blog damit, was Unternehmen, die Wirtschaft generell und die Politik machen können, um bewusst und verantwortungsvoll mit Mensch und Natur umzugehen. Hier nun mal ein Hinweis für uns Konsumenten.
Angeregt durch die kritische Auseinandersetzung mit dem Fairtrade-Label von Max Havelaar in den aktuellen Medien, ging ich auf die Suche nach Einschätzungen von Pros/Kontras für ebensolche Labels. Dabei stiess ich auf die Webpage des WWF, auf welcher viele einfache Tipps für den Alltag publiziert sind. Neben einer Übersicht und Empfehlung von Bio- und Fairtrade-Labels in der Schweiz, sind diverse weitere Vorschläge zu finden: z.B. saisonale Rezepte mit regionalen Produkten, Temperatureinstellungen für das zu Hause (wobei mich bei der Vorstellung von 15 Grad Celsius im Schlafzimmer doch eine kurze Schauder durchlaufen hat), effiziente Haushaltsgeräte, Antworten darauf welchen Fisch man kaufen soll usw. Lesen Sie mehr dazu hier! Besonders löblich finde ich die ausführliche Ausweisung der Bewertungskriterien die zur Einschätzung der Labels beigezogen wurden (hier geht's zum Bericht). So kann sich der Leser, die Leserin bezüglich der Güte dieser Kriterien selber ein Bild machen und seine Kaufentscheidung schlussendlich bewusst steuern.
Angeregt durch die kritische Auseinandersetzung mit dem Fairtrade-Label von Max Havelaar in den aktuellen Medien, ging ich auf die Suche nach Einschätzungen von Pros/Kontras für ebensolche Labels. Dabei stiess ich auf die Webpage des WWF, auf welcher viele einfache Tipps für den Alltag publiziert sind. Neben einer Übersicht und Empfehlung von Bio- und Fairtrade-Labels in der Schweiz, sind diverse weitere Vorschläge zu finden: z.B. saisonale Rezepte mit regionalen Produkten, Temperatureinstellungen für das zu Hause (wobei mich bei der Vorstellung von 15 Grad Celsius im Schlafzimmer doch eine kurze Schauder durchlaufen hat), effiziente Haushaltsgeräte, Antworten darauf welchen Fisch man kaufen soll usw. Lesen Sie mehr dazu hier! Besonders löblich finde ich die ausführliche Ausweisung der Bewertungskriterien die zur Einschätzung der Labels beigezogen wurden (hier geht's zum Bericht). So kann sich der Leser, die Leserin bezüglich der Güte dieser Kriterien selber ein Bild machen und seine Kaufentscheidung schlussendlich bewusst steuern.
Freitag, 31. Oktober 2014
Im Bett mit dem Kapitalismus
Unter diesem Titel ist im heutigen Tages Anzeiger (29.10.2014, Seite 21) ein faszinierender Artikel erschienen, der zeigt, wie das kapitalistische bzw. marktliche Denken künftig ganz neue Bereiche unseres Lebens erfassen könnte.
Zum Beispiel könnten künftig unsere Wohnungen (eben auch das Bett!) im Sinne einer Shared Economy viel systematischer genutzt werden, indem wir sie bei unserer Abwesenheit tagsüber oder während unseren Ferien und Geschäftsreisen an andere vermieten. Heute geschieht das ja schon beispielsweise bei Parkplätzen. Die Vermittlung würde über Marktmechanismen geschehen.
Oder die Daten, welche mit unserer Person verbunden sind, liessen sich besser als bisher vermarkten. Für eine Autoversicherung wäre es wertvoll zu wissen, wie unser Verhalten beim Autofahren genau ist. Individuelle Daten könnten viel systematischer als bisher auf eigens dafür geschaffenen Märkten an Interessenten verkauft werden.
Schliesslich könnte die Zeit, während welcher wir Konsument sind oder produktive Leistungen erbringen, auch auf die Schlafphase ausgedehnt werden. Offenbar gibt es Menschen, die schon heute während der Nacht, d.h. während der Ruhephase zwei-bis dreimal ihr Mail konsultieren.
Was für Chancen, was für Risiken!!!
Aber auch bei dieser Form des totalen Markt-Kapitalismus müssen wir die Frage stellen: "Und wo bleibt der Mensch und die menschliche Gemeinschaft?" Und vielleicht müsste man, bevor man sich solchen Marktmechanismen hingibt, noch das Buch M.J. Sandel „Was man für Geld nicht kaufen kann“ (deutsche Version erschienen im Ullstein Verlag Berlin, 2012) lesen.
Hier geht’s zum Artikel im Tagesanzeiger.
Zum Beispiel könnten künftig unsere Wohnungen (eben auch das Bett!) im Sinne einer Shared Economy viel systematischer genutzt werden, indem wir sie bei unserer Abwesenheit tagsüber oder während unseren Ferien und Geschäftsreisen an andere vermieten. Heute geschieht das ja schon beispielsweise bei Parkplätzen. Die Vermittlung würde über Marktmechanismen geschehen.
Oder die Daten, welche mit unserer Person verbunden sind, liessen sich besser als bisher vermarkten. Für eine Autoversicherung wäre es wertvoll zu wissen, wie unser Verhalten beim Autofahren genau ist. Individuelle Daten könnten viel systematischer als bisher auf eigens dafür geschaffenen Märkten an Interessenten verkauft werden.
Schliesslich könnte die Zeit, während welcher wir Konsument sind oder produktive Leistungen erbringen, auch auf die Schlafphase ausgedehnt werden. Offenbar gibt es Menschen, die schon heute während der Nacht, d.h. während der Ruhephase zwei-bis dreimal ihr Mail konsultieren.
Was für Chancen, was für Risiken!!!
Aber auch bei dieser Form des totalen Markt-Kapitalismus müssen wir die Frage stellen: "Und wo bleibt der Mensch und die menschliche Gemeinschaft?" Und vielleicht müsste man, bevor man sich solchen Marktmechanismen hingibt, noch das Buch M.J. Sandel „Was man für Geld nicht kaufen kann“ (deutsche Version erschienen im Ullstein Verlag Berlin, 2012) lesen.
Hier geht’s zum Artikel im Tagesanzeiger.
Mittwoch, 22. Oktober 2014
Gastblog: Gipfelikonferenz Gesundheit
Die Gipfeli-Konferenz ging am 11. September mit dem Thema „Gesundheitswesen“ in eine zweite Runde. Das Spannungsfeld „zunehmender Kostendruck“ versus „fehlender Wille in der Bevölkerung zum Leistungsabbau“ stellt die Fachkräfte im Gesundheitswesen vor grosse Herausforderungen.
Mitdiskutiert haben unter der Leitung von Prof. Sybille Sachs und Matthias Mölleney folgende Personen: Dr. Leo Boos, Partner bei H Focus AG, Jeanette Bürki, ehemalige Leiterin verschiedener Spitäler, Andrea Dörig, Leitung des Departement Pflege der Spitäler Schaffhausen, Monika Eichelberger, Direktion Langzeitpflege des Schlössli Biel, Hans Groth, Präsident WDA Forum St. Gallen, Franz Schneller, Berater bei Gesundheitsprojekten, Markus Stauffer, Co-Leitung des Center for Health Care Management an der HWZ und Geschäftsführer der Wittlin Stauffer AG, Beat Stierlin, CEO der Klinik Barmelweid AG, Dr. Tania Weng, Leitung des Projekt „QualiCCare“, Dr. Peter Wittlin, Co-Leitung des Center for Health Care Management der HWZ und Geschäftsführer der Wittlin Stauffer AG.
Mitdiskutiert haben unter der Leitung von Prof. Sybille Sachs und Matthias Mölleney folgende Personen: Dr. Leo Boos, Partner bei H Focus AG, Jeanette Bürki, ehemalige Leiterin verschiedener Spitäler, Andrea Dörig, Leitung des Departement Pflege der Spitäler Schaffhausen, Monika Eichelberger, Direktion Langzeitpflege des Schlössli Biel, Hans Groth, Präsident WDA Forum St. Gallen, Franz Schneller, Berater bei Gesundheitsprojekten, Markus Stauffer, Co-Leitung des Center for Health Care Management an der HWZ und Geschäftsführer der Wittlin Stauffer AG, Beat Stierlin, CEO der Klinik Barmelweid AG, Dr. Tania Weng, Leitung des Projekt „QualiCCare“, Dr. Peter Wittlin, Co-Leitung des Center for Health Care Management der HWZ und Geschäftsführer der Wittlin Stauffer AG.
Mittwoch, 15. Oktober 2014
Abspaltungsbewegungen aus einer Stakeholder-Perspektive
Eine der Grundannahmen des Stakeholder-Ansatzes
ist, dass Macht – sei es individuelle, soziale, ökonomische oder politische – dezentral
und einschliessend sein sollte. Implizit steckt darin auch die Idee, dass alle
Stakeholder auch das einseitiges Recht haben, sich aus der Teilnahme an einem
gemeinsamen Unternehmung zurückzuziehen. Solche Rückzüge sind häufig schwierig,
sei es bei einer Scheidung oder wenn eine Firma Leute entlassen muss. Manchmal
ist es gar praktisch unmöglich, zum Beispiel wenn es um einen kleinen
Tante-Emma-Laden geht, welcher der Steuerpolitik seines Landes unterliegt.
Montag, 13. Oktober 2014
Wenn der Chef Teilzeit arbeitet...
Der Tages-Anzeiger hat einen interessanten Artikel zum Thema Teilzeitarbeit von Männern in Führungspositionen publiziert. Darin werden die Ansätze der ABB, Axa Winterthur und Kuhn Rikon beschrieben und von Matthias Mölleney, Leiter des Zentrums für Personalmanagement und Führung an der HWZ, kommentiert.
Nachzulesen hier.
Nachzulesen hier.
Mittwoch, 8. Oktober 2014
Kritik an der traditionellen Oekonomie
In einem Artikel in der NZZ vom 26.4.2014 berichtet der Redaktor Andreas Uhlig, dass Andrew Haldane, Exekutivdirektor der Bank of England, fundamentale Kritik an den Grundmauern der heutigen Ökonomie geübt habe. Er betonte dabei "dass ungehemmtes Eigeninteresse von Individuen und Unternehmungen, Gier und grenzenloser Wettbewerb ... der Gesellschaft geschadet und sie ärmer gemacht habe." Er plädierte dafür, "einige der grundlegenden Bausteine der vorherrschenden Ökonomie zu überdenken. “Dies würde zu einer Neuformulierung von Annahmen und Erkenntnissen der volkswirtschaftlichen Theorie führen. Aber auch auf der Stufe der einzelnen Unternehmung und in der Theory of the Firm hätte das weitreichende Konsequenzen.
Aus der Sicht unseres Institutes ist die Kritik einer so renommierten Persönlichkeit von speziellem Interesse, da wir schon seit mehr als 10 Jahre unserer Forschung auf eine solche Kritik der Grundannahmen der Theory of the Firm und der unternehmerischen Strategie ausgerichtet haben.
Aus der Sicht unseres Institutes ist die Kritik einer so renommierten Persönlichkeit von speziellem Interesse, da wir schon seit mehr als 10 Jahre unserer Forschung auf eine solche Kritik der Grundannahmen der Theory of the Firm und der unternehmerischen Strategie ausgerichtet haben.
Mittwoch, 24. September 2014
Gastblog Impact HUB: Match.Me.Up! bringt Jungunternehmen und Berufserfahrene zusammen
Impact Hub Zürich hat mit Match.Me.Up! ein ausgefallenes Programm entwickelt, um Menschen auf der Sinnsuche mit Start-ups zusammenzubringen. Denn eins ist klar: auf die Dauer ist Erfülltheit im Job wichtiger als Geld und Status.
Laut einer Studie von Ashoka und McKinsey wünschen sich heute schon über ein Drittel der Menschen eine Sinnstiftende Tätigkeit, in der sie die gesellschaftliche Wirkung direkt erleben können. Noch keine Mehrheit. Noch keine Bewegung. Aber ein wichtiger Trend. Auch für mehr als jeden zweiten über 50-Jährigen ist eine sinnvolle Tätigkeit wichtiger als der Lohn (54 %) (Quelle: Xing). Doch Karrierewege im Sozialsektor gelten als unattraktiv, gerade auch weil sie oft mit Freiwilligen-Arbeit gleichgesetzt werden.
Das Programm Match.Me.Up! setzt genau hier an: Es bringt erfahrene Berufstätige zusammen – nicht etwa mit den bekannten Hilfswerken - sondern mit schnell-wachsenden Start-ups im Nachhaltigkeitsbereich. Carsten Rübsaamen, der selbst eine Karrierewechsel hinter sich hat und vom Banker zum Sozialunternehmer wurde, nahm 2013 mit seinem Start-up „BookBridge“ am Match.Me.Up! Programm teil, auf der Suche nach einem Geschäftsleitungsmitglied. „Viele Menschen wollen mehr – mehr im Sinn von, dass sie realisieren, dass jede Entscheidung, die man trifft, nicht nur einem selber sondern auch andere betrifft. Und ein Job bei einem Start-up gibt einem mehr!“, bestätigt Carsten. Denn neben den monetären Grössen wie Gehalt, Status und Macht, gibt es immer auch eine soziale und ökologische Dimension eines Jobs. Eine grosse Anzahl an Menschen hat dies heute schon realisiert und spendet verschiedenen Hilfswerken Geld. „Doch Match.Me.Up! zeigt, dass man seinen Beruf und gutes Tun kombinieren kann: mit einem Job!“, erklärt Niels Rot, Mitgründer des Impact Hub Zürichs und Verantwortlicher für das Programm.
Das ganze Programm ist zudem als persönliches Lern-Programm ausgerichtet und beinhaltet eine „Try Out-Phase“ in der sich das Start-up und die Kandidaten während einer Projektbasierten Zusammenarbeit kennen lernen können, bevor sie sich für eine Einstellung entscheiden. Zur Zeit sind über 15 Stellen von COO über Head of Business Development und Marketing-Leiter bis zu Java Software Engineer bei diversen Start-ups offen. Die Bewerbungsfrist endet am 3. Oktober 2014.
Céline Müller
PR & Communication Manager am Impact Hub Zürich
Über Impact Hub Zürich:
"Wir fördern Innovation durch Zusammenarbeit. Wir bieten Zugang zu inspirierenden Arbeitsräumen, eine lebendige Lerngemeinschaft, Start-up Inkubationsprogramme, Innovationsworkshops für Grossunternehmen und unternehmerische Führungstrainings. Mit über 7'000 Mitglieder in 50 + Impact Hubs auf der ganzen Welt wurde das Impact Hub Netzwerk das Zentrum für Menschen, die eine innovative Art von Wirtschaft schaffen. Lokal verwurzelt und global vernetzt. Wir kombinieren das Beste aus einem Innovationslabor, Lerngemeinschaft und Start-up Inkubator und bieten einen Raum für die Zusammenarbeit, um die Zukunft der Wirtschaft zu schaffen."
Laut einer Studie von Ashoka und McKinsey wünschen sich heute schon über ein Drittel der Menschen eine Sinnstiftende Tätigkeit, in der sie die gesellschaftliche Wirkung direkt erleben können. Noch keine Mehrheit. Noch keine Bewegung. Aber ein wichtiger Trend. Auch für mehr als jeden zweiten über 50-Jährigen ist eine sinnvolle Tätigkeit wichtiger als der Lohn (54 %) (Quelle: Xing). Doch Karrierewege im Sozialsektor gelten als unattraktiv, gerade auch weil sie oft mit Freiwilligen-Arbeit gleichgesetzt werden.
Das Programm Match.Me.Up! setzt genau hier an: Es bringt erfahrene Berufstätige zusammen – nicht etwa mit den bekannten Hilfswerken - sondern mit schnell-wachsenden Start-ups im Nachhaltigkeitsbereich. Carsten Rübsaamen, der selbst eine Karrierewechsel hinter sich hat und vom Banker zum Sozialunternehmer wurde, nahm 2013 mit seinem Start-up „BookBridge“ am Match.Me.Up! Programm teil, auf der Suche nach einem Geschäftsleitungsmitglied. „Viele Menschen wollen mehr – mehr im Sinn von, dass sie realisieren, dass jede Entscheidung, die man trifft, nicht nur einem selber sondern auch andere betrifft. Und ein Job bei einem Start-up gibt einem mehr!“, bestätigt Carsten. Denn neben den monetären Grössen wie Gehalt, Status und Macht, gibt es immer auch eine soziale und ökologische Dimension eines Jobs. Eine grosse Anzahl an Menschen hat dies heute schon realisiert und spendet verschiedenen Hilfswerken Geld. „Doch Match.Me.Up! zeigt, dass man seinen Beruf und gutes Tun kombinieren kann: mit einem Job!“, erklärt Niels Rot, Mitgründer des Impact Hub Zürichs und Verantwortlicher für das Programm.
Das ganze Programm ist zudem als persönliches Lern-Programm ausgerichtet und beinhaltet eine „Try Out-Phase“ in der sich das Start-up und die Kandidaten während einer Projektbasierten Zusammenarbeit kennen lernen können, bevor sie sich für eine Einstellung entscheiden. Zur Zeit sind über 15 Stellen von COO über Head of Business Development und Marketing-Leiter bis zu Java Software Engineer bei diversen Start-ups offen. Die Bewerbungsfrist endet am 3. Oktober 2014.
Céline Müller
PR & Communication Manager am Impact Hub Zürich
Über Impact Hub Zürich:
"Wir fördern Innovation durch Zusammenarbeit. Wir bieten Zugang zu inspirierenden Arbeitsräumen, eine lebendige Lerngemeinschaft, Start-up Inkubationsprogramme, Innovationsworkshops für Grossunternehmen und unternehmerische Führungstrainings. Mit über 7'000 Mitglieder in 50 + Impact Hubs auf der ganzen Welt wurde das Impact Hub Netzwerk das Zentrum für Menschen, die eine innovative Art von Wirtschaft schaffen. Lokal verwurzelt und global vernetzt. Wir kombinieren das Beste aus einem Innovationslabor, Lerngemeinschaft und Start-up Inkubator und bieten einen Raum für die Zusammenarbeit, um die Zukunft der Wirtschaft zu schaffen."
Mittwoch, 17. September 2014
Sharing Economy – Über die Grenzen einer Idee
„Wachstum trotz Ressourcenschonung!“ Mit
diesem Versprechen hat Kollege Meier in seinem letzten Blogbeitrag geworben. So
sei die Erfüllung dieses scheinbaren Paradoxes dank technischer oder sozialer Innovation möglich - zum Beispiel dank der sogenannten "Sharing Economy".
Dieses Konzept hat ohne Zweifel seine
Reize. Dem urbanen Freigeist sei Besitz ohnehin nur Last. Nicht der Besitz
gelte, sondern der Nutzen, oder noch pointierter: das gemeinsame Erlebnis. Und nicht zuletzt – als netter Nebeneffekt – erlaube das Teilen die
Schonung der begrenzten natürlichen Ressourcen.
Einigen eher unfreiwilligen Medienrummel hat das Konzept allerdings durch die beiden Dienstleistungsunternehmen „Uber“ und „Air BnB“ erhalten, die als unternehmerische Prototypen der Sharing Economy gelten. Als Vermittlungsagenturen, die das Prinzip der Verschränkung der digitalen und analogen Welt verinnerlichen, wälzen diese gerade bestehende Märkte disruptiv um. Dies schreckt natürlich zuallererst die organisierten Branchenverbände auf. Behände weisen diese darauf hin, dass der Erfolg dieser Unternehmen darauf gründet, dass diese Unternehmen ausserhalb bestehenden Marktregulierungen operieren.
Einigen eher unfreiwilligen Medienrummel hat das Konzept allerdings durch die beiden Dienstleistungsunternehmen „Uber“ und „Air BnB“ erhalten, die als unternehmerische Prototypen der Sharing Economy gelten. Als Vermittlungsagenturen, die das Prinzip der Verschränkung der digitalen und analogen Welt verinnerlichen, wälzen diese gerade bestehende Märkte disruptiv um. Dies schreckt natürlich zuallererst die organisierten Branchenverbände auf. Behände weisen diese darauf hin, dass der Erfolg dieser Unternehmen darauf gründet, dass diese Unternehmen ausserhalb bestehenden Marktregulierungen operieren.
Dass das nicht nur Gerichte interessiert oder interessieren sollte,
sondern dass daraus auch eine moralische Verantwortung für uns Kunden erwächst,
darauf macht Stefan Schultz in einem persönlichen und lesenswerten Essay aufmerksam.
Diese Marktregulierungen haben einen Sinn. So hat sich die Gesellschaft z.B. in einem
langwierigen Prozess das Arbeitsrecht gegeben, von welchem wir heute alle profitieren.
Und genau um solche Errungenschaften foutiert sich aber Uber und Air BnB – weshalb diese viel
günstiger als die bestehenden Marktteilnehmer sind. Doch „wir können nicht
immer nur das machen, was für uns selbst am billigsten und bequemsten ist“,
hält Stefan Schultz fest. So müsse der Konsument in seine Konsumentscheidung auch einbeziehen,
dass sich der libertäre Geist dieser Unternehmen den Regeln, die den gesellschaftlichen
Kitt wahren, widersetzt.
Natürlich gilt dieses Argument nicht für
all die positiven Sharing Economy-Projekte, die auf non-profit-Basis funktionieren und im
Kleinen viel Gutes bewirken. Dennoch zeigt das Beispiel von Uber und Air BnB seine Grenzen auf. Denn solange sich eine gute Idee nur mit Kollateralschäden skalieren lässt, bleibt sie nur nett und wirkungslos – oder wirkt im schlimmsten Fall gar kontraproduktiv.
Mittwoch, 27. August 2014
Studiblog: Gesundheitsförderung bei der AXA Winterthur
Im Rahmen des Seminars Business & Society befassten sich zwei Teams mit der Thematik Stress und Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz. Dabei wurden Interviews mit der AXA Winterthur und der Gesundheitsförderung Schweiz geführt. In einer Schlussveranstaltung wurden die Erkenntnisse im Plenum mit Experten diskutiert. Als häufigste Belastungen wurden in den Interviews neben den Erwartungen, welche ein Mitarbeiter an sich selber stellt, die Familienvereinbarkeit sowie der Workload genannt. Dabei zeigt sich, dass gerade medial gut vertretene Themen mit diesen Belastungen im Bezug stehen. So können Begriffe wie Burnout, Work-Life Balance und Teilzeitarbeit sinnbildlich für diese drei Belastungen gesehen werden.
Dienstag, 19. August 2014
Der Kampf um günstige Medikamente
Noch ein Artikel aus dem Tagesanzeiger vom 19.08 zum Thema Medikamentenpreise:
http://www.tagesanzeiger.ch/wirtschaft/unternehmen-und-konjunktur/Der-Kampf-um-guenstige-Medikamente/story/28624217
http://www.tagesanzeiger.ch/wirtschaft/unternehmen-und-konjunktur/Der-Kampf-um-guenstige-Medikamente/story/28624217
Donnerstag, 14. August 2014
Von Vielfliegerei für den Klimaschutz und Wachstum trotz Ressourcenschonung
Seit 2005
finden alle Jahre UN-Klimakonferenzen zum Zweck des Klimaschutzes statt. Eine davon
war jene 2009 in Kopenhagen, welche bekanntlich scheiterte, da keine
verbindliche Nachfolgeregelung für das Kyoto-Protokoll gefunden wurde. Zu
diesen Konferenzen müssen die Teilnehmenden hinreisen, normalerweise mit dem
Flugzeug. Insgesamt wird im Namen des Klimaschutzes sehr viel oder immer mehr hin-
und hergeflogen.
Neben den
UN-Klimakonferenzen treffen sich z.B. Klima-Wissenschaftler verschiedenster
Bereiche ebenfalls immer wieder an Konferenzen. Das Wachstum der Mobilität
nimmt also nicht zuletzt auch in Bereichen zu, welche eigentlich nach nachhaltigen
Problemlösungen suchen. Dies ist widersprüchlich und konterkariert die eigenen Ziele.
Im Kern geht
es bei Nachhaltigkeitsthemen (wozu auch der Klimaschutz gehört) immer auch um
die Bewusstwerdung der Knappheit gewisser Ressourcen, respektive der Gleichgewichtsstörung
durch übermässigen Ressourcenverbrauch (z.B. Anstieg Co2-Konzentration durch
Verbrauch fossiler Brennstoffe). Das sind Themen, die unserer nach wie vor
primär auf Wachstum ausgerichteten Wirtschaft zu schaffen machen: Wie eben
gesehen, nehmen ja gar die Mobilitätsbewegungen in der Klimapolitik und -wissenschaft
eher zu.
Obwohl sich
vor dem Hintergrund der Probleme wie dem Klimawandel ein schonender Umgang mit
Ressourcen aufdrängt, bedeutet dies aber nicht automatisch die Notwendigkeit eines
Wachstumsstopps. So weist z.B. die Philosophin und Politologin Lisa Herzog
darauf hin, dass gängige Kennzahlen der Messung der Wirtschaftsleistung wie das
Bruttoinlandprodukt (BIP) nicht unterscheiden, ob eine Leistung aufgrund eines
grösseren oder eines geringeren Ressourcenverbrauchs zustande kam: Ob ein
Automodell sehr häufig verkauft wird, weil es ein schickes, aber
(ressourcen)aufwändiges Design hat oder weil es einen massgeblich tieferen Kraftstoffverbrauch
hat, wird durch das BIP nicht erfasst.
Genau hier
liegt der Schlüssel: Wachstum kann entweder durch den Verschleiss von mehr Ressourcen stattfinden, oder durch technische oder soziale Innovation. Ein
auf Innovationen basierendes Wachstum, das sich ausserdem am Ziel der Nachhaltigkeit
orientiert, kann helfen den Ressourcenverschleiss zu reduzieren. Auf Wachstum
an sich müsste so also nicht verzichtet werden.
Ein Ansatz der
in diese Richtung denkt, ist z.B. das Cradle-to-Cradle-Modell, bei dem kein Abfall
entsteht, da das bei der Produktion anfallende überschüssige Material sowie das
eigentliche Produkt selbst nach seiner Nutzung als Rohstoff wieder verwertet,
also nicht entsorgt wird. Ein anderer Ansatz ist z.B. die Share-Economy, bei
welcher es betreffend Gütern (inkl. Wissen) nicht mehr primär um das Besitzen dieser
geht, sondern um eine gemeinsame Nutzung (z.B. Car-Sharing, Teilen von
Arbeitsräumen [zeitlich und räumlich]). Dieser Ansatz zeigt auch, dass neben
technischen genauso soziale Aspekte wichtig sind: ohne die Bereitschaft der
Menschen zu teilen, funktioniert es nicht.
Solche und
andere innovative Konzepte helfen, den Ressourcenverbrauch zu drosseln ohne das
wirtschaftliche Wachstum grundsätzlich in Frage zu stellen. Im Bereich des
Klimaschutzes sollte man sich nur schon der Glaubwürdigkeit wegen vermehrt an
solche Konzepte halten, was selbstredend einen vermehrten Verzicht auf
klimaschädigendes Fliegen nahelegt. Überhaupt können wir uns, wenn man die
Ressourcenendlichkeit beachtet, ein anderes als ein innovativ-nachhaltiges
Wachstum gar nicht leisten.
Freitag, 8. August 2014
Die 1000-Dollar-Pille
Seit diesem Frühjahr ist die sogenannte 1000-Dollar-Pille in der Schweiz zugelassen. Diese Pille, entwickelt von der amerikanischen Pharmafirma Gilead, ist eine radikale Innovation zur Behandlung von Hepatitis C: Die Heilungschancen sind mit über 80%, wie klinische Studien bestätigen, überaus hoch, der Behandlungszeitraum ist im Vergleich zu herkömmlicher Medikamenten kurz und ebenso sind die Nebenwirkungen geringer. Dieser erfreuliche Fortschritt schlägt sich aber nieder auf die monetäre Bilanz der Patienten bzw. der Krankenkassen: In den USA geht die Packung für 28‘000 Dollar über den Ladentisch (was dann eben die schwindelerregende Zahl von 1000$ pro Pille ergibt). Seit dem 1. August ist das Medikament nun auf der Spezialitätenliste des schweizerischen BAG und wird somit von der Grundversicherung zumindest teilweise übernommen worden.
Montag, 28. Juli 2014
Wie man es nicht macht...
Im Tagesanzeiger vom 28. Juli erschien ein Artikel mit dem Titel "Wie man eine Entlassung nicht ankündigen sollte". Begriffe wie "katastrophal" oder "undenkbar" fallen in der Beurteilung durch Experten in Bezug auf das E-Mail, das kürzlich an die Mitarbeitenden von Microsoft verschickt wurde. Die fehlende Empathie und Misachtung der Tatsache, dass Mitarbeiter in erster Linie Menschen mit Emotionen und variierender Motivation sind, ist leider evident.
Hier gehts zum Originalmail:
http://www.microsoft.com/en-us/news/press/2014/jul14/07-17announcement2.aspx
Und hier zum Artikel im Tagesanzeiger:
http://www.tagesanzeiger.ch/wirtschaft/Wie-man-eine-Entlassung-nicht-ankuendigen-sollte/story/24805765
Hier gehts zum Originalmail:
http://www.microsoft.com/en-us/news/press/2014/jul14/07-17announcement2.aspx
Und hier zum Artikel im Tagesanzeiger:
http://www.tagesanzeiger.ch/wirtschaft/Wie-man-eine-Entlassung-nicht-ankuendigen-sollte/story/24805765
Studiblog: Gesundheitsförderung in Schweizer Unternehmen
Im Rahmen des Seminars Business & Society des Frühlingsemester 2014 wurde die Belastung im Arbeitsalltag untersucht. Insbesondere sollte herausgefunden werden, welches die momentanen Belastungen sind und welche Massnahmen dagegen ergriffen werden können. Die Untersuchung nahm den Standpunkt der Stakeholder-View ein und war somit speziell daran interessiert, wie verschieden Anspruchsgruppen auf die Belastung am Arbeitsplatz wirkten und davon beeinflusst werden. Dabei kam heraus, dass ein steigender Workload kombiniert mit der heutigen Schnelligkeit der Gesellschaft und der fehlenden Regenerationszeit der Mitarbeitenden der wohl wichtigste Faktor ist. Weiter wird das Team als enorm wichtig angesehen, um persönliche Ressourcen stärken zu können. Daneben sind insbesondere auch Vorgesetzte eine der zentralen Stakeholdergruppen. Sie müssen dafür sorgen, dass Prävention und Bewältigung von Belastung ein integrierter Teil des Alltags ist und sollten einer Entkoppelung durch glaubwürdige Unterstützung der Massnahmen entgegentreten.
Mittwoch, 23. Juli 2014
Das WM Geschäft
Die
Fussball WM ist hinter uns, der Nachgeschmack bleibt. Siehe den Artikel im Economist „Beautiful game,
ugly business": http://www.economist.com/node/18744271
Mittwoch, 16. Juli 2014
Der Mensch als Höchstleistungsprodukt
Gerade rechtzeitig (oder eben nicht, je nachdem wie man‘s
nimmt) zur Fussball WM strahlte der deutsch-französische Fernsehkanal ARTE eine
Dokumentation mit dem Titel „Druck, Doping, Depressionen – Spitzensportler
packen aus“ über die Geschehnisse im professionellen Sport aus. Obwohl ich
dachte, dass ich bereits einiges gewusst habe, so hat mich das Geschilderte
dennoch schockiert. Sportler werden demnach bewusst und strategisch seit ihrer
Kindheit getrimmt und manipuliert, um die Gewinnmaximierung der Clubs,
Sponsoren und Multis voranzutreiben. Zum Beispiel werden Sportler mit dubiosen
Arbeitsverträgen ausgestattet; bei Verletzungen sagen Ärzte gezielt nur die
halbe Wahrheit und Rechtsanwälte unterdrücken klagen, sobald Sportler versuchen
sich zu wehren. Mit integrer Leistung und ehrenhaften ‘sportsmanship‘ wie man es im angelsächsischen Kulturraum kennt, hat
dies heute immer weniger zu tun. Man gewinnt – und verdient erst richtig – nur
wenn man die Nummer eins ist, und dies bedingt, dass man auch bereit sein muss zu
schummeln, sowie seinen Körper auf die Dauer zu ruinieren. Wenn, wie heute
üblich, z.B. eine Millisekunde zwischen dem ersten und dem zweiten Platz
entscheidet, und nur der erste Platz für die Sponsoren zählt, dann kann man es
gut nachvollziehen, dass die Sportler zu fast allen Mitteln greifen, um an die
Spitze zu gelangen und dann dort zu bleiben. Das tragische daran ist, dass die
Sportler selbst oft keine Wahl mehr haben, als diesem Gewinnstreben zu dienen –
es sei denn, sie steigen aus, was aus verschiedenen Gründen äusserst schwierig
ist.
Donnerstag, 10. Juli 2014
E pluribus unum
Das Verhalten von öffentlichen, privaten und Non-Profit-Organisationen betrifft in einer zunehmend vernetzten Gesellschaft eine immer grösser werdende Anzahl von Akteuren. Gerade hinsichtlich komplexer sozio-ökonomischer Themen sehen sich organisationale Entscheidungsträger einer grossen Anzahl von Stakeholdern mit unterschiedlichen Wertvorstellungen und Interessen gegenüber. Die Bemühungen von Organisationen, diese Stakeholderinteressen miteinander zu vereinbaren, zeigt sich beispielsweise in der Vision des Konsumgüterherstellers Unilever „[...] to double the size of the business while reducing our environmental footprint and increasing our positive social impact“ (Unilever, Annual Report 2013), welche die Auswirkungen der Geschäftstätigkeit auf verschiedene Akteure berücksichtigt.
Freitag, 4. Juli 2014
Serie Gipfelikonferenz: Retailbranche - Leadership 3.0
Das Forschungsprojekt der HWZ befasst sich damit, das Leadership-Verständnis von Firmen und Stakeholdern bei ihrer gemeinsamen Wertschöpfung in einer wissensbasierten und vernetzten Gesellschaft vertieft zu erforschen. Im Sinne des Netzwerkgedankens als zentralem Aspekt eines zukünftigen Leadership-Verständnisses soll auch das Forschungsprojekt auf ein breites Netzwerk abgestützt werden. In Ergänzung zu den HWZ-internen Kompetenzzentren wird ein intensiver Austausch mit weiteren Stakeholdern gesucht. Mit den Leadership 3.0 – Gipfelikonferenzen wird den Führungspersonen der einzelnen Branchen einerseits eine Möglichkeit zum Austausch gegeben. Andererseits erhoffen wir uns wichtige Anregungen für die Leadership 3.0 zu bekommen.
Montag, 23. Juni 2014
Unethisches Verhalten verleitet Mitarbeiter
Unter diesem Titel ist in der NZZ vom 18.6.2014 eine kurze Mitteilung über verschiedene Studien zum unethischen Verhalten in Schweizerfirmen erschienen. Man ist erstaunt, wenn nicht gar entsetzt: Gemäss einer Umfrage der KPMG "gaben 83 % der Befragten an, in den letzten 12 Monaten mindestens eine Form unethischen Verhaltens am Arbeitsplatz beobachtet zu haben". Und in einer anderen Erhebung gaben von 50 befragten Führungskräften in Schweizer Firmen 36% an, unethisches Verhalten zu dulden, z.B. um einen Konjunkturabschwung zu verkraften. Diesmal stehen aber nicht so sehr die Manager im Rampenlicht, vielmehr sind es die Mitarbeitenden. Wieder wird aber die Integrität und Glaubwürdigkeit der Wirtschaft angekratzt.
Es stellt sich jedenfalls die Frage, woher dieses unethische Verhalten kommt. Ist die Erziehung in Familie und Schule die Ursache? Wird solches Verhalten in der Lehre geduldet oder gefördert? Sind die Anreizstrukturen in den Unternehmungen darauf ausgerichtet? Steht der Leistungsdruck oder das profitgierige Vorbild der Vorgesetzten dahinter? Oder wird in unserer Gesellschaft ganz einfach der unehrliche Schlaumeier mehr bewundert als der seriöse Schaffer?
Ein breites Feld für vertiefte Forschung, die sich nicht nur mit dem Auszählen von Phänomenen und dem Berechnen von Prozentzahlen begnügt, sondern sich mit den dahinter stehenden Ursachen und Annahmen auseinandersetzt.
Link zum digitalen Artikel im Tagesanzeiger hier.
Es stellt sich jedenfalls die Frage, woher dieses unethische Verhalten kommt. Ist die Erziehung in Familie und Schule die Ursache? Wird solches Verhalten in der Lehre geduldet oder gefördert? Sind die Anreizstrukturen in den Unternehmungen darauf ausgerichtet? Steht der Leistungsdruck oder das profitgierige Vorbild der Vorgesetzten dahinter? Oder wird in unserer Gesellschaft ganz einfach der unehrliche Schlaumeier mehr bewundert als der seriöse Schaffer?
Ein breites Feld für vertiefte Forschung, die sich nicht nur mit dem Auszählen von Phänomenen und dem Berechnen von Prozentzahlen begnügt, sondern sich mit den dahinter stehenden Ursachen und Annahmen auseinandersetzt.
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Donnerstag, 19. Juni 2014
Die Multi-Generationen-Unternehmung
Die demographischen Veränderungen, die uns in der Gesellschaft und Wirtschaft bevorstehen, haben unser Bewusstsein für die Bedeutung von generationenübergreifenden Strukturwandlungen geschärft. So waren im Jahre 2000 in der Schweiz noch lediglich 15.1% der Bevölkerung über 64 Jahre alt, in 2012 waren es bereits 17,4%, im Jahre 2030 werden es laut Bundesamt für Statistik geschätzte 24.2% sein.
Weiter geht man davon aus, dass der heutige Fachkräftemangel durch diese demographischen Entwicklungen noch weiter verschärft wird. Der Bundesrat hat zur Bekämpfung dieser Entwicklung finanzielle Förderungsmassnahmen für 2013 bis 2016 verabschiedet, die vor allem bei der Bildung, Forschung und Förderung der Innovationskraft der Schweiz ansetzen. Nebst den finanziellen Massnahmen werden aber vom Bundesrat auch Querschnittsthemen wie Chancengleichheit und nachhaltige Entwicklung als wichtig angesprochen.
Donnerstag, 12. Juni 2014
Applied Shared Value Creation: Was Nestlés Botox-Strategie verrät
„Nestlé verjüngt sich mit Botox“. Die Sonntagspresse hat die strategische Neuausrichtung von Nestlé regelrecht euphorisch kommentiert. Mit dem Vorbild Nespresso vor Augen: Weg von Massenware wie den Maggi-Suppenwürfeln, hin zu exklusiven Produkten. Mit gezielten Übernahmen baue der als schwerfällig geltende Riesenkonzern mit der Hautheilkunde ein neues lukratives Standbein auf.
Das Blatt räumt auch gleich meinen Anfangsverdacht aus, nämlich dass das Nervengift Botox in der Divisionsbezeichnung Hautheilkunde ein euphemistisches Mäntelchen erhalte – schliesslich soll immerhin die Hälfte des Botox-Einsatzes tatsächlich auf medizinische Anwendungen entfallen. Auch die strategische Weichenstellung weiss auf den ersten Blick zu überzeugen: Einher mit der Naturheilkunde stärkt Nestlé die Sparte Health Science, die Nahrungsmittel zur Krankheitsvorbeugung produziert.
Diese Strategie folgt dem Credo der „Shared Value Creation“, das Nestlé in Zusammenarbeit mit dem Strategieguru Michael Porter erarbeitet und verinnerlicht hat. Das Konzept sieht nicht weniger als eine Neuausrichtung des Kapitalismus vor: Unternehmen suchen und finden Lösungen für drängende gesellschaftliche Probleme. Tatsächlich könnte das Wundermittel Botox Linderung für Alltagsprobleme bereiten – und damit soziale Werte schaffen. So soll es nicht nur Falten temporär einebnen, sondern z.B. auch bei Harninkontinenz, Arthrose oder vorzeitiger Ejakulation wirksam sein.
Nestlés Neuausrichtung offenbart damit aber gleichzeitig die Symptome von „Shared Value Creation“. Die Probleme sind rosinengepickt. Nur diejenigen Probleme, deren Lösung sich in hochmargige Produkte umwandeln lassen, erhalten auf strategischer Ebene Beachtung. Dazu kommt, dass Nestlé – wie im selben Blatt ein Kommentator bemerkt – seine Bindung an eine spezifische Stakeholder-Gruppe weiter stärkt: Den Babyboomern. Zu Zeiten, als diese zur Welt kamen, kämpfte Nestlé um die Vormachtstellung im Babynahrungsgeschäft. Mit den Runzeln und Falten nimmt sich Nestlé nun wiederum den Sorgen der finanzstärksten Kraft der Gesellschaft an. Nestlé altert gemeinsam mit ihrer bevorzugten Stakeholder-Gruppe.
Montag, 26. Mai 2014
Wir, die Kunden
Wir, die Kunden machen uns, den Mitarbeitenden, das Leben schwer. Dieser Gedanke ging mir letzten Freitag an unserer Abschlussveranstaltung zum Seminar Business & Society an der Universität Zürich durch den Kopf. Dieses Jahr haben die Studierenden qualitative Forschungsprojekte zum Thema Betriebliches Gesundheitsmanagement durchgeführt. Neben den Vorteilen, die ein gesunder Mitarbeiter einem Unternehmen bringt und es sich demnach auch finanziell gesehen lohnt, in gesundheitsfördernde Massnahmen zu investieren, ging es auch um die Grenzen dieser Massnahmen. Einerseits muss der Mitarbeitende natürlich auch selber Verantwortung für seine Gesundheit übernehmen, die Organisation kann die Gesundheit nicht vollumfassend beeinflussen.
Donnerstag, 22. Mai 2014
Hochwertige Versorgung im Schweizer Gesundheitssystem?
Kann das Schweizer Gesundheitssystem weiterhin eine qualitativ hochwertige, bezahlbare medizinische Versorgung gewährleisten ohne eine Zweiklassenmedizin zu etablieren? Anders formuliert – gelingt es eine sozial und menschlich kompetente, nachhaltige und gleichzeitig ökonomische Unternehmensführung im Gesundheitswesen umzusetzen?
Derzeit zählt das Schweizer System zu den teuersten der Welt. Verschiedene Issues wie die steigende Lebenserwartung, die Teuerung durch den medizinisch-technisch Fortschritt und Abrechnungsmodelle (DRG) erfordern konkretes Handeln.
Die demographische Entwicklung (verzwicktes Issue in der Reifephase) bringt zunehmend ältere und auch mehr chronisch-kranke Menschen hervor.
Derzeit zählt das Schweizer System zu den teuersten der Welt. Verschiedene Issues wie die steigende Lebenserwartung, die Teuerung durch den medizinisch-technisch Fortschritt und Abrechnungsmodelle (DRG) erfordern konkretes Handeln.
Die demographische Entwicklung (verzwicktes Issue in der Reifephase) bringt zunehmend ältere und auch mehr chronisch-kranke Menschen hervor.
Freitag, 16. Mai 2014
Personalmangel in der Pflege – quo vadis?
Der Personalmangel beim diplomierten Pflegepersonal ist eine Tatsache und hat einen hohen Einfluss auf die Institutionen und Organisationen im Gesundheitswesen. Der stetig ansteigende Personalmangel führt dazu, dass sich die Pflegefachpersonen einer ständig steigenden Arbeitsbelastung und Flexibilitätsforderung gegenüber sehen. Dieses Perpetuum mobile gilt es zu stoppen. Die Thematik wurde auch in den Medien bereits intensiv behandelt und sowohl politische Parteien als auch Interessenverbände beziehen Stellung und versuchen sich an unterschiedlichen Lösungsvorschlägen.
Ein Unternehmen kann dem Personalmangel insofern entgegenwirken, als dass es die Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter möglichst attraktiv gestaltet.
Ein Unternehmen kann dem Personalmangel insofern entgegenwirken, als dass es die Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter möglichst attraktiv gestaltet.
Montag, 12. Mai 2014
Stakeholdernetzwerke im Gesundheitsbereich
Ein spannender Blogbeitrag zum Thema Stakeholdernetzwerk im Gesundheitsbereich. Dabei geht es nicht nur darum, wer die Stakeholder sind, sondern auch welche(n) Zweck(e) die verschiedenen Stakeholder verfolgen. Lesen Sie mehr dazu hier!
Mittwoch, 7. Mai 2014
Literaturhinweis zu Sozialstandards
Ein
nützliches, übersichtliches und gleichwohl detailliertes Nachschlagewerk zu
Sozialstandards und ihren Funktionsweisen ist Deborah Leipzigers "The
Corporate Responsibility Code Book" (2010).
Obwohl nicht alle Standards darin enthalten sind und auch wieder vier Jahre alt, erhält man dank einer konsequent angewandten Gliederungsstruktur über die einzelnen Standards hinweg einen guten Überblick über deren Inhalte.
Mehr Infos zum Buch (inkl. Bestellmöglichkeit) gibt es u.a. direkt beim Greenleaf-Verlag:
http://www.greenleaf-publishing.com/productdetail.kmod?productid=3095
Claude Meier
Obwohl nicht alle Standards darin enthalten sind und auch wieder vier Jahre alt, erhält man dank einer konsequent angewandten Gliederungsstruktur über die einzelnen Standards hinweg einen guten Überblick über deren Inhalte.
Mehr Infos zum Buch (inkl. Bestellmöglichkeit) gibt es u.a. direkt beim Greenleaf-Verlag:
http://www.greenleaf-publishing.com/productdetail.kmod?productid=3095
Claude Meier
Freitag, 25. April 2014
Sozialstandards für Unternehmen: Wirkungsvolle Medizin oder nur ein Placebo?
In den letzten rund zehn Jahren entstanden zahlreiche Sozialstandards,
welche die Unternehmen dabei unterstützen sollen, sozial verantwortungsvoll zu
handeln. Die Standards unterscheiden sich teils stark. Sie bieten von einer
minimalen Orientierung bis hin zu einer prozessorientierten
Unterstützung bei der Implementierung alles. Beispiele sind die eher allgemeinen
OECD Guidelines, der spezifischere Standard Social Accountability 8000 aber
auch die detaillierte Global Reporting Initiative (GRI).
Die grosse Frage nach über zehn Jahren ist: Was bringt’s? Was ist
der Impact, die Wirksamkeit von Sozialstandards, im Sinne ihrer eigenen Ziele? Dieser
Frage bin ich mittels einer Untersuchung nachgegangen, und zwar in der
Bekleidungsbranche bezüglich Arbeitsrechte.
Donnerstag, 24. April 2014
Giving Voice to Values - Werte zum Leben Verhelfen
Es ist das Eine, verschiedene ethische Ansätze intellektuell zu begreifen oder sich den verschiedenen ethischen Dilemmas die einem in seinem Berufszweig begegnen bewusst zu sein, und etwas Anderes in spezifischen Situationen im Einklang mit seinen Werten zu handeln. Hier ist wo Mary Gentile’s Buch „Giving Voice to Values“ auf sehr innovativer Art ansetzt: http://www.givingvoicetovaluesthebook.com/
Mittwoch, 23. April 2014
Mitarbeitende und selbst Führungskräfte kennen häufig die Vision und das Leitbild nicht. Wird sich dies ändern?
Fast täglich werden
in den verschiedenen Medien Artikel publiziert, die betonen wie wichtig eine
starke Unternehmenskultur für den nachhaltigen Erfolg von Unternehmen ist. Eigentlich
keine neue Erkenntnis. Der berühmte Ökonom Peter Drucker formulierte es vor
einiger Zeit sehr treffend in einem Satz: „culture
eats strategy for breakfast“.
Umso erstaunlicher
ist es, wie schwierig es den meisten Mitarbeitenden und Führungskräfte fällt, auch
nur Elemente von ihrer jeweiligen Unternehmenskultur, ihrem Leitbild oder ihrer Vision zu
benennen. Erst kürzlich zeigte sich mir bei einer Gruppenarbeit im Rahmen eines
Master-Studiums das gleiche Bild. In einer Aufgabenstellung ging es um Fragen
rund um Vision und Leitbild. Kaum jemand kannte die Vision und Leitbild von
seinem Unternehmen bzw. Arbeitgeber, oder konnte die Unternehmenskultur in
wenigen Worten beschreiben.
Mittwoch, 16. April 2014
Vegan und Gefährlich!
Obwohl ich in meinem
Leben schon eine gute Reihe von Entscheidungen getroffen habe, die nicht mehrheitskonform
waren und dementsprechend auch nicht immer auf begeisterte Zustimmung gestossen
sind, so war ich dennoch unvorbereitet auf die z.T. heftigen Reaktionen, die
mein Entschluss, dass ich fortan auf jegliche tierische Produkte (also inklusive
Milch und Eier) verzichten werde, hervorgerufen haben. Von „das ist zu Radikal“
über „ihr Veganer seid alle so verurteilend“ bis „Vegan - das ist ein Kult!“
habe ich so ziemlich alles über mich ergehen lassen müssen. Manchmal wurde ich
auch einfach nur so verständnislos belächelt als wäre ich ein weltfremder
Trottel oder wiederum persönlich attackiert im Sinne von „ach, du bist also so
ein scheinheiliger Gutmensch, der uns dann auch noch seine persönliche Moral
aufdrängen will“ (ein hervorragendes Beispiel von argumentum ad hominem: Man greift die Person an und diskreditiert
sie a priori, anstatt sich auf eine
sachliche Diskussion einzulassen).
Wow!
Freitag, 11. April 2014
Vollzeit – Teilzeit: Die Zeiten ändern sich!
Viele Unternehmungen bieten Teilzeitarbeit an, viele Mitarbeitende möchten auch Teilzeit arbeiten, aber nur wenige wählen sie wirklich. So sind es bei den Männern nur gerade 12%, die in der Schweiz in einem Teilzeitpensum arbeiten. Warum müssen wir uns als Mitarbeitende und noch viel mehr als Führungskräfte immer noch rechtfertigen, wenn wir Teilzeit arbeiten wollen?
Vieles deutet darauf hin, dass sich die Zeiten ändern: Bald wird man nicht Teilzeitarbeit, sondern eine Vollzeitbeschäftigung begründen müssen. Dies, weil:
Vieles deutet darauf hin, dass sich die Zeiten ändern: Bald wird man nicht Teilzeitarbeit, sondern eine Vollzeitbeschäftigung begründen müssen. Dies, weil:
- Unternehmungen am innovativsten sind, wenn ihre Führungskräfte und Mitarbeitenden eine ausgewogene Balance in ihrem Leben und in ihrer Arbeit finden.
- Unternehmungen dann glaubwürdig sind, wenn ihre Führungskräfte und Mitarbeitenden auch das leben können, was sie ihren Kunden als Produkte oder Dienstleistungen anbieten (z.B. Freizeitversicherungen).
Das Prinzip der Nachhaltigkeit holt auch die Schweizer Schokoladenindustrie ein
Schweizer Schokolade ist neben Schweizer Uhren und Schweizer Käse ein bekanntes Markenzeichen der Schweiz und erfreut sich weltweit einer ausgezeichneten Reputation. Sie steht für das wohlbehütete Erbe der Schweizer Schokoladepioniere, die Innovationskraft der Hersteller-Firmen und das Bekenntnis zu kompromissloser Qualität. Kurzum für ein Stück Schweiz, das auf der Zunge zergeht.
Aufgrund zahlreicher Initiativen von diversen Stakeholdern, allen voran NGOs, Konsumenten und Handelspartnern, ist die Branche allerdings in den letzten Jahren vermehrt unter Beschuss geraten. Im Brennpunkt steht dabei die Rohstoffbeschaffung rund um das Thema Kakaoanbau. Angeprangert werden vor allem die unmenschlichen Arbeitsbedingungen auf den Kakaoplantagen in Westafrika sowie das weit verbreitete Problem der missbräuchlichen Kinderarbeit.
Montag, 7. April 2014
Das Liebesleben des "Homo Informaticus"
Bekanntlich liegt ökonomischen Theorien oft das Menschenbild des "Homo Oekonomikus" zugrunde. Damit wird zuweilen selbst die Partnerwahl und das Liebesleben erklärt. Dieser Tage habe ich nun den Film "Her" gesehen, der den Menschen auf witzige Weise ganz anders, nämlich als Teil einer virtuellen, vollständig computerisierten Wirklichkeit darstellt. Der männliche Hauptdarsteller (Joaquin Phoenix) lebt dabei in enger Beziehung, nicht mit anderen Menschen, sondern mit Computern. Diese sind so perfekt, dass sie selbst auf seine Emotionen reagieren können und dabei die verständnisvolleren Partner sind als irgendein realer Mensch. So erstaunt es denn nicht, dass er sich mit der Zeit ernstlich verliebt, aber nicht in eine Frau (oder einen anderen Mann), sondern in das viel einfühlsamere Betriebssystem! Mit ihm erlebt er alle Dimensionen einer echten Liebe. Doch wie leider so oft bei realen menschlichen Beziehungen muss er eines Tages feststellen, dass sich seine Partnerin, eben das Betriebsystem, von ihm abwendet. Was ist geschehen? Es ist eben das passiert, was wir schon heute als Ärgernis empfinden, nämlich dass irgendjemand ungefragt ein Upgrading des Betriebssystems vorgenommen hat. Dabei ist der Teil, welcher die Liebesbesbeziehung leitete, ausgewechselt und das Liebesleben zwischen dem Haupdarsteller und seinem Betriebssystem kaputt gemacht worden. Schade, aber auch das Modell des "Homo Informatikus" hat halt seine Tücken!
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