Aus diesen Zahlen lässt sich schliessen, dass die Firmen im Durchschnitt drei der nachfolgenden Massnahmen ergriffen haben (es waren Mehrfachnennungen möglich), um den Frankenschock aufzufangen:
Mit 71 % wurde am häufigsten erwähnt, dass die Beschaffung
optimiert wurde. Dabei sind die Firmen auch auf billigere ausländische
Lieferanten ausgewichen. Am zweithäufigsten haben die Unternehmungen die
Produktionskosten gesenkt (61%). Diese können durch einen vermehrten
Leistungsdruck auf die Mitarbeitenden oder durch echte Rationalisierung
(z.B Automatisierung) erreicht worden sein. Als dritthäufigste Massnahme
(42 %) suchten die Firmen neue, lukrative Absatzmärkte. Weiter wurden bei 30 %
der Betriebe die Lohnkosten gesenkt. Mitunter wurden aber auch rein
rechentechnische bzw. monetäre Massnahmen getroffen: Verstärkte Abrechnung in
Euro oder Dollar (24 %), Absicherung gegen Währungsschwankungen (19 %). In 24%
der Fälle konnten bei den Kunden Preiserhöhungen durchgesetzt werden. Leider
sagt die Studie nichts darüber aus, ob durch Innovationen, z.B. durch
Qualitätssteigerungen bei den Produkten, neue Absatzmöglichkeiten erschlossen
wurden.
Aus einer Stakeholderperspektive erscheint folgendes
interessant:
1.
Bei einer schockartigen Verschlechterung der
Absatzlage setzt sich der Druck im Stakeholdernetzwerk der Unternehmungen fort;
im vorliegenden Falle insbesondere über die Lieferanten. Wenn diese
ihrerseits den Druck weitergeben, entsteht so etwas wie eine Wellenbewegung im
Stakeholdernetzwerk.
2.
Die Margenverluste wurden nicht vollumfänglich
an die Eigentümer weitergegeben; andere Stakeholder trugen dazu bei, den Rückgang
abzufedern.
3.
Leider wurde in der Umfrage nicht nach dem
Stellenabbau bzw. nach den Entlassungen von Mitarbeitenden gefragt. Sicher
wurde diese Stakeholderkategorie (neben dem erwähnten Lohnabbau) aber auch
durch Entlassungen negativ betroffen. Die Unternehmungen haben wohl aber den
Personalabbau in Grenzen gehalten, um den Abfluss von wichtigem Know how und
auch die sogenannte „surviver sickness“ (Motivation- und Vertrauensverlust) bei
den Verbleibenden zu vermeiden.
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