Volksabstimmungen in der Schweiz können
sich schnell einmal zu einem öffentlich Zugängen Politkrimi entwickeln, da das
Volk als Souverän das (im Vergleich zu anderen Ländern ziemlich
aussergewöhnliche) Recht hat, ungeachtet der Empfehlung ihrer Regierung, den betuchten
Interessensverbänden und den Expertenwarnungen, einfach ein „Stopp, so nicht!“
einlegen darf und kann. So war es denn auch bei der von der SVP lancierten und
nun knapp gewonnenen „Gegen Masseneinwanderung“ Initiative
Die Reaktionen zu diesem Resultat erzeugten
die vorhersagbaren Wellen und Wogen der Entrüstung, Hyperbel und Panik (der
Jubel blieb im Vergleich recht gedämpft): die Schweiz vor dem wirtschaftlichen
Abgrund, als nun isolierte Insel der glückseligen Xenophoben, als verwöhntes
Bauernvölklein das den Röstigraben aufgerissen hat und der EU eine Ohrfeige verpasste.
Treffen diese Aufschreie aber tatsächlich
zu?